Marathon-Training

Update

Morgen vor drei Wochen ist der Stuhl mit seinem Bein gegen meinen kleinen Zeh gelaufen. Wie schmerzhaft das war, habe ich ja bereits geschildert. Der Prozess gegen den Stuhl hat noch nicht begonnen – ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Auch heute, fast drei Wochen nach dem Zusammenstoß, schmerzt der Zeh immer noch. Aus meiner Sicht viel schlimmer ist aber, dass ich noch nicht mal einen längeren Spaziergang machen kann, ohne Schmerzen.

Hier scheint nur Geduld zu helfen.

Wikipedia sagt dazu: „Das Wort Geduld (auch altertümlich: Langmut) bezeichnet die Fähigkeit zu warten. Oft gilt Geduld als eine Tugend; ihr Gegenteil ist die Ungeduld.

Als geduldig erweist sich, wer bereit ist, mit ungestillten Sehnsüchten und unerfüllten Wünschen zu leben oder diese zeitweilig bewusst zurückzustellen. Diese Fähigkeit ist eng mit der Fähigkeit zur Hoffnung verbunden. Geduldig ist auch, wer Schwierigkeiten und Leiden mit Gelassenheit und Standhaftigkeit erträgt.“
Tja, Geduld habe ich leider nicht….
..in diesem Sinne…allen ein schönes Wochenende…

Abschied…

…vom MüMa 2012 🙁

05.09.2012 – 13:29
Meine Email an 4 ausgewählte Herren:

„Hallo Jungs,

schweren Herzens verabschiede ich mich gerade von dem Gedanken MüMa 2012 zu starten und zu finishen. Nachdem ich heute selbst in normalen Straßenschuhen Schmerzen beim normalen gehen habe, habe ich wenig Hoffnung, bis Sonntag wieder fit zu sein. Schließlich brauche ich meinen Fuß noch ein paar Jahre und wenn es durch den Marathon schlimmer wird, habe ich nichts gewonnen.
Ende September ist der Marathon in Berlin, mit dem ich kurz geliebäugelt habe. Aber ob ich bis dahin ohne Training immer noch die Kondition steht wohl in den Sternen.
Also werde ich nachher mal google befragen, wo in der Nähe Ende Oktober noch ein Lauf stattfindet. Vielleicht hat ja jemand Lust dann dort mit mir zu starten.
Karsten, dir bringe ich am Samstag meine Startunterlagen. Bitte hole wenigstens mein Beutel und die Startnummer ab.
Morgen Abend fliege ich für einen Tag nach Berlin, hoffentlich kann ich wenigstens Freitag auf dem Kongress meine Latschen gegen normale Schuhe tauschen. Sah schon im Büro so doof aus.
Christian und Karsten, ich Wünsche euch und natürlich auch Anette einen tollen Lauf und werde Sonntag an euch denken. Kommt heile, glücklich und mit vielen schönen Eindrücken wieder zurück nach Borken und Marbeck.
Liebe Grüße,

Nancy und ihr iPhone ;)“

*schnief*

Samstagabend, ich laufe ohne an schlimmes zu denken den Flur entlang zum Fenster. Ohne Vorankündigung ganz plötzlich „Gegenverkehr“.
Lautes Rumps, lautes Fluchen, mächtige Schmerzen. Hinsetzen, tief durchatmen und….dem kleinen Zeh beim wachsen zusehen. Schei….. Stuhl, kann der denn nicht aufpassen wo er mit seinen Beinen hinläuft ?!?
Aus dem Erdgeschoss kommt ein „geht es?“ – „Weiss ich noch nicht!!!“
Ich humple die Treppe runter – ab aufs Sofa, Fuß hoch, Zeh bloß nicht berühren, Kühlakku drauf, abwarten, hoffen, beten.
Nachdem Andi den Kühlakku das dritte Mal ausgtauscht hat ist es Zeit für die Heia – natürlich mit Kühlakku.
Warum tut das eigentlich so verdammt weh? Da ich nicht einschlafen kann, befrage ich Google zum Thema „Marathon mit gebrochenem Zeh laufen“. Oh nein, DAS will ich eigentlich nicht lesen. Da stehen Dinge wie mindestens 6 Wochen Trainingspause. Aber ich gehe momentan noch davon aus, dass der Zeh gestaucht ist.
Ich schreibe Apu von meinem Leid. Er ist der Meinung, dass es bis nächsten Sonntag schon wieder wird und ich MS rocken werde.
Als ich heute Morgen wach werde, geht mein erster Blick direkt nach unten zum Zeh. Irgendwie ist die Farbe anders als bei den anderen Zehen. Und dicker ist er über Nacht auch geworden. Ich versuche den Zeh vorsichtig zu bewegen. *autsch* 🙁
Nein, so geht das nicht und auch Andi ist der Meinung, dass sich ein Arzt den Zeh anschauen sollte. Zumal ich ja kommenden Sonntag in Münster starten möchte.
Um Zehn Uhr fahren wir also zum ZAD nach Borken, um viertel vor elf humple ich mit zwei zusammengeklebten Zehen aus dem Behandlungszimmer zu Andi, der im Wartezimmer sitzt. „Was sagt dir Ärztin?“ Schon jetzt muss ich schniefen.
Kurz und knapp: Frau Dr. macht mir wenig Hoffnungen, dass ich am Sonntag in Münster starten kann.
NA PRIMA!!!! Kann ich den Stuhl verklagen????
Vor dem Krankenhaus fange ich erstmal an zu weinen mache aber schon bald einen Plan:
Kühlen und Ruhe bis Mittwoch. Mittwoch früh „Verband“ abmachen, Laufsocken an, rein in die Laufschuhe und testen. Dann wieder zum Doc, neuen Pflasterverband drumkleben lassen, kühlen, schonen, abwarten, beten, hoffen. Samstag dann der nächste und vor allem entscheidende  Lauftest. Wenn es dann geht, starte ich. Falls es nicht geht, werde ich mich betrinken…
Nein, natürlich nicht! Dann werde ich mir irgendwie einen Startplatz für Berlin besorgen.
In diesem Sinne: Zeh kühlen und den Abend auf dem Sofa verbringen. Schönen Abend noch…