Sport

Abschied…

…vom MüMa 2012 🙁

05.09.2012 – 13:29
Meine Email an 4 ausgewählte Herren:

„Hallo Jungs,

schweren Herzens verabschiede ich mich gerade von dem Gedanken MüMa 2012 zu starten und zu finishen. Nachdem ich heute selbst in normalen Straßenschuhen Schmerzen beim normalen gehen habe, habe ich wenig Hoffnung, bis Sonntag wieder fit zu sein. Schließlich brauche ich meinen Fuß noch ein paar Jahre und wenn es durch den Marathon schlimmer wird, habe ich nichts gewonnen.
Ende September ist der Marathon in Berlin, mit dem ich kurz geliebäugelt habe. Aber ob ich bis dahin ohne Training immer noch die Kondition steht wohl in den Sternen.
Also werde ich nachher mal google befragen, wo in der Nähe Ende Oktober noch ein Lauf stattfindet. Vielleicht hat ja jemand Lust dann dort mit mir zu starten.
Karsten, dir bringe ich am Samstag meine Startunterlagen. Bitte hole wenigstens mein Beutel und die Startnummer ab.
Morgen Abend fliege ich für einen Tag nach Berlin, hoffentlich kann ich wenigstens Freitag auf dem Kongress meine Latschen gegen normale Schuhe tauschen. Sah schon im Büro so doof aus.
Christian und Karsten, ich Wünsche euch und natürlich auch Anette einen tollen Lauf und werde Sonntag an euch denken. Kommt heile, glücklich und mit vielen schönen Eindrücken wieder zurück nach Borken und Marbeck.
Liebe Grüße,

Nancy und ihr iPhone ;)“

*schnief*

Samstagabend, ich laufe ohne an schlimmes zu denken den Flur entlang zum Fenster. Ohne Vorankündigung ganz plötzlich „Gegenverkehr“.
Lautes Rumps, lautes Fluchen, mächtige Schmerzen. Hinsetzen, tief durchatmen und….dem kleinen Zeh beim wachsen zusehen. Schei….. Stuhl, kann der denn nicht aufpassen wo er mit seinen Beinen hinläuft ?!?
Aus dem Erdgeschoss kommt ein „geht es?“ – „Weiss ich noch nicht!!!“
Ich humple die Treppe runter – ab aufs Sofa, Fuß hoch, Zeh bloß nicht berühren, Kühlakku drauf, abwarten, hoffen, beten.
Nachdem Andi den Kühlakku das dritte Mal ausgtauscht hat ist es Zeit für die Heia – natürlich mit Kühlakku.
Warum tut das eigentlich so verdammt weh? Da ich nicht einschlafen kann, befrage ich Google zum Thema „Marathon mit gebrochenem Zeh laufen“. Oh nein, DAS will ich eigentlich nicht lesen. Da stehen Dinge wie mindestens 6 Wochen Trainingspause. Aber ich gehe momentan noch davon aus, dass der Zeh gestaucht ist.
Ich schreibe Apu von meinem Leid. Er ist der Meinung, dass es bis nächsten Sonntag schon wieder wird und ich MS rocken werde.
Als ich heute Morgen wach werde, geht mein erster Blick direkt nach unten zum Zeh. Irgendwie ist die Farbe anders als bei den anderen Zehen. Und dicker ist er über Nacht auch geworden. Ich versuche den Zeh vorsichtig zu bewegen. *autsch* 🙁
Nein, so geht das nicht und auch Andi ist der Meinung, dass sich ein Arzt den Zeh anschauen sollte. Zumal ich ja kommenden Sonntag in Münster starten möchte.
Um Zehn Uhr fahren wir also zum ZAD nach Borken, um viertel vor elf humple ich mit zwei zusammengeklebten Zehen aus dem Behandlungszimmer zu Andi, der im Wartezimmer sitzt. „Was sagt dir Ärztin?“ Schon jetzt muss ich schniefen.
Kurz und knapp: Frau Dr. macht mir wenig Hoffnungen, dass ich am Sonntag in Münster starten kann.
NA PRIMA!!!! Kann ich den Stuhl verklagen????
Vor dem Krankenhaus fange ich erstmal an zu weinen mache aber schon bald einen Plan:
Kühlen und Ruhe bis Mittwoch. Mittwoch früh „Verband“ abmachen, Laufsocken an, rein in die Laufschuhe und testen. Dann wieder zum Doc, neuen Pflasterverband drumkleben lassen, kühlen, schonen, abwarten, beten, hoffen. Samstag dann der nächste und vor allem entscheidende  Lauftest. Wenn es dann geht, starte ich. Falls es nicht geht, werde ich mich betrinken…
Nein, natürlich nicht! Dann werde ich mir irgendwie einen Startplatz für Berlin besorgen.
In diesem Sinne: Zeh kühlen und den Abend auf dem Sofa verbringen. Schönen Abend noch…

Eigentlich

bin ich in „Topform“.
Vergangener Sonntag, meine persönliche Generalprobe, 25 km mit 6:00-5:50 stehen auf den Plan. Eigentlich wollen KH, Apu und ich nach Haltern, um beim Laufen einfach mal was anderes zu sehen. Wetterprognose: bescheiden.
Nachdem ich Freitag 12km und Samstag 10km gelaufen bin kann ich mir Samstagabend die 25km nur schwer vorstellen
Aber wir sind hier ja nicht auf dem Ponyhof.
Wie gesagt, Generalprobe, also alles möglichst so wie es auch in Münster sein soll. Start der Generalprobe ist bereits Samstagabend: 500ml powerdrink. Naja besonders lecker ist es nicht aber darum geht es hier ja auch nicht. Vereinbarter Treffpunkt am Sonntag: 12 Uhr bei KH und dann auf nach Haltern. Spätestens zwei Stunden vorher muss ich meine Honigbrötchen essen, also schellt der Wecker an dem Morgen um halb zehn. Brötchen mit Quark und Honig wird nicht mein Lieblingsessen, aber wenn es mich fit macht wird es gegessen! Das Wetter ist übrigens bescheiden, kalt und Regen. Auf dem Ponyhof scheint sicher die Sonne aber da sind wir ja nicht.
*pling* Nachricht von KH – auch bei ihm regnet es. Klar, sind ja nur 5km zwischen uns und wohnt auch nicht auf dem Ponyhof. Wir beschliessen zum nass werden nicht extra nach Haltern zu fahren, also 12 Uhr bei KH und von dort aus los. Während wir tickern fängt es mal wieder an richtig stark zu regnen. *pling* Nachricht von KH, er zieht den Ponyhof vor und läuft lieber Montag. Hm schade, aber ich habe ja noch Apu. Der kommt aber nur mit wenn wir danach schwimmen gehen. Da ist es wenigstens warm 🙂 also 12 Uhr bei Apu, mit Turnbeutel. Während ich meinen Kram zusammen suche sehe ich, dass es 11:15 ist. Mist, die nächsten 500ml powerdrink soll ich eine Stunde vor dem Lauf trinken. Nun aber schnell! Hoffentlich scheitert die Generalprobe nicht daran 😉
Um 12 Uhr bin ich also mit zwei Tuben Gel in meinem neuen Gelgurt, einer kleinen Trinkflasche mit Wasser, eine Trinkflasche mit blauem Powerrade -gibt’s in Münster auch – und Salztabletten in Folie gewickelt bei Apu. Die Trinkflaschen habe ich das erste mal in den Taschen meines Radtrikots. Mütze auf, Garmin an und los geht’s. Das Wetter ist wirklich ungemütlich aber ich habe richtig Bock zu laufen. Nach zwei Kilometern merke ich, dass das powergetrânk in Münster früher getrunken werden muss. Ich muss aufs Klo. Wie gut dass wir nach 8km an einer mir schon bekannten Tankstelle in Raesfeld vorbeikommen.
Mit leerer Blase geht’s weiter und ich fühle mich richtig gut. Kurz vor dem Tiergarten kommt Nass von oben – Regen macht schön. Also noch schöner als wir schon sind 🙂
Bei Kilometer 11 nehme ich die ersten Schlucke Powerrade – ganz schön süß das Zeug.
Irgendwann wird dann der Boden im Tiergarten anders. Und mit anders meine ich Pfützen, Matsch und Gestrüpp. Echte Sportler wie wir zwei sehen das aber positiv. So machen wir direkt ein bisschen Lauf-ABC.
Nach etwas über 13 km darf ich die erste halbe Tube Gel trinken, von nun an alle 4 Kilometer – so sagt es der Hersteller. Ich rechne kurz nach: es bleibt eine halbe Tube über. Wie gut das Apu in diesem Moment erwähnt, dass es wohl 27km werden. Komisch, macht mir nix aus, fühle mich nämlich immer noch gut.
Apu zieht gerade die Ärmel seiner Jacke aus, da fängt es wieder an zu regnen. Macht und aber nichts aus, wir wissen ja das wir nicht auf dem Ponyhof sind.
Wir laufen und plaudern und fachsimpeln und schon sind wir vorbei am Vennekenhof. Nur noch acht Kilometer, es ist immer noch alles gut.
Die Zeit und die Kilometer vergehen total schnell und im Nu ist Hovesath in Sicht. Nur noch zwei Kilometer, nur noch gerade aus und einmal links. Tolles Gefühl, gleich am Ziel zu sein.
Die Generalprobe ist geglückt – Ikk freu mir.
Nun auf ins Schwimmbad, zwei Bahnen schwimmen und dann ab ins Solebecken. Wir wollen durchaus mehr schwimmen, aber es ist total voll (im Solebecken) 😉
Auch ohne Schmerz ist der Stolz da.

:o)

Dienstag bin ich dann 12 km mit 5:16 gelaufen. Irgendwie bringt der Trainingsplan was. Vor einigen Wochen noch hatte ich nicht damit gerechnet so fit zu sein.
:o)
Intervalle standen dann eigentlich für Freitag auf dem Plan, aber da auch Ch.N. aus M. Intervalle auf seinem Plan hat, verriet er mir auf Nachfrage, dass wir Mittwoch bei der SG Intervalle laufen. Sehr gut, so muss ich wenigstens nicht alleine über den Platz rennen.
Also Mittwoch 10×400 Meter mit 2 Minuten Trabpause. Bekloppter Weise freute ich mich da sogar drauf. Die ersten 4 schnellen Runden liefen auch super. Aber dann in der Trabpause meldete sich mein rechter hinterer Oberschenkel um mir mitzuteilen, dass es dort nun schmerzt. Nachdem dehnen und mit Wasser kühlen keinen Erfolg brachten, bin ich betrübt nach Hause gefahren. Kühlakku und Schmerzsalbe haben dazu geführt, dass es heute morgen schon besser war, aber noch nicht perfekt.
Apu hat mit Ruhe bis Samstag und für Sonntag nur 10 statt 17 km verordnet.
Solange wie es bis zum 09.09. wieder gut ist höre ich natürlich auf ihn.
In diesem Sinne: einen schönen Restdonnerstag 🙂