Small Paul

Über unsere kleine Auszeit in Kirchmöser

Ihr Lieben,

am Donnerstag nach dem Frühstück haben wir uns auf den Weg mach Kirchmöser gemacht.

Für alle, die von diesem kleinem Fleckchen Erde noch nichts gehört haben:

Kirchmöser ist ein Ortsteil der Stadt Brandenburg an der Havel und ich habe dort als Baby, Kleinkind, Kind, Teenager und Erwachsene schon unzählige wunderbare Tage und Wochen verbracht. Mein Dad ist dort mit seinen Geschwistern aufgewachsen und noch heute leben meine Grosseltern dort. Es gibt sogar mehrere Ortsteile in Kirchmöser – West, Ost, Dorf und den historischen Ortskern.

Kirchmöser ist umgeben von Seen wodurch der Ort zu jeder Jahreszeit schön ist. Ja auch im düsteren November, wenn alles grau ist mag ich es dort. Im Sommer laden die Seen zum Schwimmen und Bootfahren ein. Und es gab schon mehrere Winter in denen wir auf den Seen Schlittschuhe gefahren sind. Ich sag ja, zu jeder Jahreszeit ist es schön.

Mit dem Zug ist man vom ortseigenen Bahnhof in einer Stunde in Berlin und in die andere Richtung in Magdeburg. Ideal! Ich habe zum Lieblimgsmann gesagt, dass man gut hier leben und dort arbeiten könnte.

Allerdings gibt es durch das viele Wasser auch unzählige Mücken. Das mussten wir leider in den letzten Tagen wieder feststellen. Small Paul und der Lieblingsmann sind ziemlich zerstochen und auch mich habem einige Mücken erwischt.

Trotz Mücken haben wir unseren kurzen Aufenthalt sehr genossen. Schließlich waren wir seit Ostern nicht mehr zusammen einige Tage unterwegs.


Während unserer Rückfahrt am Samstag habe ich einen Text für small Pauls Tagebuch geschrieben, aus dem ich hier gerne einen Auszug poste.

Auf der Hinfahrt und auch schon Tage vorher haben dein Papa und ich dir von unserem geplanten Kurzurlaub bei Uropa Klaus und Uroma Ruth erzählt. Ich konnte nicht einschätzen, wie du auf die beiden reagierst, ob du abwartend, zurückhaltend und schüchtern oder aufgeschlossen und drauf los plaudernd bist. Trotz deiner Müdigkeit bei unserer Ankunft bist auch du schnell dort angekommen. Und spätestens als du das Geschenk ausgepackt und Omas Kuchen gegessen hattest war kein Zweifel mehr da – du trägst die beiden tief in deinem Herzen und das zeigst du auch. 

Wie schön war es zu sehen, wie du mit deiner Uroma Kartoffeln ausgebuddelt und mit Uropa die Kartoffeln in den Eimern sortiert hast. Beide haben dir „heimlich“ Kuchen außerhalb der Kuchenessenszeit gegeben und ich habe mich sofort an meine Kindheit erinnert.

Aber nicht nur das Verwöhnt werden hat in mir Erinnerungen geweckt. Auch unsere Zeit am und im Wasser und am Strand hat mich an meine Ferienzeiten bei Oma und Opa erinnert. Und ich freue mich so sehr, dass ich nun mit dir und deinem Papa dort am Strand Matschburgen bauen kann…


Trotzdem muss in diesem Ortsteil der Stadt Brandenburg an der Havel dringend etwas für das Weiterbestehen getan werden. Auf mich als langjährige Besucherin wirkt es so, als wenn nur eine geringe Summe in die Instandhaltung der Ortschaft investiert wird. Ich mag mich irren, aber es könnte und sollte deutlich mehr gemacht werden. Denn Kirchmöser kann aus meiner Sicht eine schöne Urlaubsortschaft sein. Aber nicht nur das. Durch die Nähe zu Brandenburg, Berlin uns Magdeburg sollte der Ort doch eigentlich auch attraktiv für Familien sein. Hier leben, dort arbeiten.  Aber dazu bräuchte ich und vermutlich auch viele andere ein bisschen mehr Infrastruktur. Einen kleinen Lebensmittelladen im Dorf beispielsweise. Denn den gibt es dort tatsächlich nicht, was vermutlich dem Rückgang der Nachfrage geschuldet ist. Nun können wir ins vermutlich die Frage stellen was eher da – die Henne oder das Ei.

Ich jedenfalls freue mich schon, wenn wir uns bald wieder auf den Weg zu meinen Großeltern und zu diesem kleinen, schönen Fleckchen Erde machen, an dem die Zeit irgendwie stehen geblieben ist. Vielleicht macht genau das Kirchmöser für mich so besonders.

 

Liebste Grüße

Eure Nancy

 

 

Über die letzten Wochen 

Ihr Lieben,

es ist Dienstagnachmittag, ich sitze im Zug von Essen nach Borken, der Himmel ist grau in grau, es ist kühl und es regnet seit Stunden, gefühlt schon seit Sonntag. Wer mich kennt weiß, dass nun so langsam der Zeitpunkt erreicht ist, an dem ich dem Wetter gegenüber tolerant bin. Nein, so langsam nervt mich der Regen und die kühle an. Es ist schließlich Sommer und dazu gehören gewisse Temperaturen, Sonne und ein blauer Himmel. Okay, wenn ich ehrlich bin ist es kein Dauerregen und ich konnte immerhin gestern Abend mein Workout auf der Terrasse machen. Aber danach hat es wieder geregnet 😉

Aprospo Workout, ich bin euch noch ein Bericht zum Gymondo Workout schuldig. Ich hatte mir ja nach einem sportlichen Motivationstief ein festes sechswöchiges Workout bei Gymondo rausgesucht hier. Fazit: es hat mich motiviert, allerdings bekam ich zum Ende hin Besuch von einer hartnäckigen Erkältung. Dadurch habe ich Workouts geschoben und letztendlich war ich fast acht Wochen damit beschäftigt. Aber genau dafür mag ich Gymondo so gerne. Ich habe einen Jahresbeitrag gezahlt und kann so oft und so lange trainieren wie ich es will.  Und vor allem auch unabhängig von einem Fitnessstudio oder einem terminlich vorgegebenen Fitnesskurs. Und ich kann aus einer Vielzahl von Workouts und Programmen wählen. Vorletzte Woche wollte ich unbedingt mal wieder Yoga machen – und ich habe nach zwei Sessions gemerkt, dass momentan keine Yoga Zeit für mich ist. Ich kann mich nicht recht drauf einlassen, nicht abschalten. Also habe ich letzte Woche wieder auf Ganzkörperworkouts umgeschwenkt. Und diese mache ich am liebsten draußen auf der Terrasse.

Neulichst wurde ich gefragt, wieso ich momentan nicht laufe. Einfach Antwort darauf: ich habe einfach keine Lust dazu. Und da ich in meiner Freizeit am liebsten Sachen mache, die mir gut tun,  die mich glücklich machen und die in meinen Alltag passen laufe ich momentan nicht.

Dafür nähe ich momentan wieder mehr. Nähen ist für mich eine produktive kreative Auszeit und es lässt mich abschalten. Die letzten Nähprojekte waren ein Kleid und ein Top für mich und lange und kurze Hosen für small Paul. Da kam der deutsch-holländische Stofffmarkt am vergangenen Samstag in Borken genau richtig. Es war der erste Markt dieser Art in unserem Städtchen und ich hoffe sehr, dass es nicht der letzte gewesen ist. Mit einer langen und detaillierten Einkaufsliste bin ich über den Markt geschlendert und habe Stoff um Stoff meinen Rucksack gefüllt. Tiefenentspannt und mit einer wie ich finde tollen Ausbeute bin ich am frühen Nachmittag wieder nach Hause gefahren.

Ausbeute vom Stoffmarkt

Sonntag konnte ich dann auch direkt mein erstes Nähprojekt aus Musselinstoff umsetzen – eine neue Karl Knopf Hose für small Paul.
Die nächsten Projekte sind auch schon geplant, genügend Stoff habe ich ja nun.

Karl Knopf aus Musselinstoff

Und sonst so….

Gerne hätte ich am 12.07. bei 12 von 12 mitgemacht. Allerdings hatte mein Handy an diesem und auch an vielen Tagen danach keine Lust Fotos zu machen. DANKE! Am 12.08. starte ich einen neuen Versuch.

Neele, einer meiner Lieblingsmenschen und mein Patenkind hat nun ihr Abitur und reißt gerade als Backpackerin durch den Süden, bevor es sie für ein Jahr nach Ruanda verschlägt. Ich bin schon jetzt ganz traurig, dass sie schon ganz bald so lange so weit weg sind wird. Aber ich freue mich mit ihr, dass sie die Gelegenheit zu solch einem Abenteuer hat.  hier berichtet Neele künftig über ihre Erlebnisse.

Ich merke gerade mal wieder, dass es nicht gut ist so lange nicht zu bloggen. Denn dann ist es immer viel auf einmal,  was ich gerne los werden möchte. Trotzdem höre ich jetzt auf, da mein Zug gleich in Borken ist. Vielleicht geht es ja morgen schon weiter, ansonsten Donnerstag auf dem Weg in unseren Kurzurlaub.

Eine Frage muss ich noch los werden. Gibt es einen Weg, wie ich Instagram Posts im Blog einbinden kann oder geht das nur über Screenshots der Instaposts? Gebt dazu gerne einen Kommentar ab, wenn ihr eine Lösung kennt.

Habt noch einen schönen Tag und schickt mir Sonne 😉

Eure Nancy

Über den Wunsch die Zeit anzuhalten

Ihr Lieben, am Donnerstag habe ich auf dem Weg vom Büro zum Zug mit small Paul telefoniert.

„Hallo Mama… Oma  einkaufen…Oma Paul bezahlen…Tschüss Mama…Bis später…“

Tief durchatmen! Wann hat small Paul so deutlich sprechen gelernt? Was ist passiert, wo ist die Zeit geblieben?

In genau diesem Moment habe ich mir gewünscht, dass die Zeit einfach stehen bleibt. Seien wir mal realistisch: es geht nicht!  Ich kann die Zeit weder anhalten noch zurück drehen. Eigentlich schade…Oder auch besser so?  Ja, es ist besser so. Denn wann wäre dann der richtige Moment, die Zeit weiterlaufen zu lassen. Und da es auch diesen Moment nicht gibt ist es gut so, dass ich die Zeit nicht anhalten kann. Aber ich kann den Moment in mir aufsaugen, ihn konservieren und in mir als Erinnerung festhalten. Und ich kann ihn mit euch teilen, euch daran teilhaben lassen.

Es sind genau diese Momente, die mich nach einem stressigen Arbeitstag zurück holen in den Alltag als Mutter, Frau, Ehefrau und in den Feierabend. Und es sind die Momente, die mich glücklich und zufrieden machen. Pure Glücksmomente.

 

Ein Teil der Familie

 

Auch dies war eines der Glücksmomente. Small Paul hat mit einer liebevollen Ausdauer Sofa und Sessel für die „vorhandenen“ Familienmitglieder gebaut und dann die Plätze verteilt. Als alle ihren Platz hatten sagte er zu mir „Mama Foto“. Ich bin so gerührt gewesen von dieser Aufforderung, diesem Moment und diesem Werk, dass ich kurzzeitig wieder den Wunsch verspürte, die Zeit anzuhalten.

In welchen Momenten und Situationen verspürt ihr diesen Wunsch?

 

Seid lieb umarmt

Eure Nancy