Dies war mein Ziel für Wesel. Einfach mal ohne Zielzeit-Vorstellung, innerliche Pace-Vorgaben, vorprogrammierten virtuellen Gegner auf der Garmin. Dafür mit der Vorgabe einfach mal einen rauszuhauen! Die beiden Wochen vor dem Start sind trainingsmäßig nicht die aktivsten, aber das soll meinem Ziel nicht im Weg stehen. Samstag, einen Tag vor dem Start habe ich einfach nur Bock auf meine zweite Volksdistanz. Die Wetteraussichten sind perfekt, genauso wie die Startzeit (12:40). Ich kann also morgens in Ruhe meine Honigbrote essen und zusammen mit dem Liebsten entspannt nach Wesel fahren. Als erfahrene Triathletin bin ich mittlerweile zu Hause beim Packen und auch vor Ort beim Einrichten meiner Wechselzone total entspannt. Keine Spur von Nervosität.
Apu hat mir Samstag schon geraten ohne Neo zu starten. Nach kurzen Überlegungen vor Ort zusammen mit Marion und Christian will ich dir Wassertemperatur erstmal ohne Neo testen. Am Strand steht Apu, der den Triathlon als Ausflugsziel mit seinem Rennrad gewählt hat. Er sagt nochmal, dass ich ohne Neo starten soll. Das Einschwimmen bestätigt dann auch, dass ich keinen Neo brauche. Der Auesee ist warm genug und ich will mich ja auch nicht ewig darin aufhalten.
Nach der Wettkampfbesprechung am Strand und dem Countdown von 10 runter renne ich ins Wasser. Mit mir 73 weitere Frauen, eine davon direkt vor mir. Leider ist der Abstand zwischen uns nicht groß genug, so dass einer ihrer ersten Beinschläge meinen Brustkorb trifft. Mir bleibt kurz dir Lift weg und ich nehme mehr als einen Schluck Wasser. Na das fängt ja gut an. Gefühlt bin ich gerade nicht dabei einen rauszuhauen und die Wendeboje ist auch noch viel zu weit entfernt. Ich wechsle zum Brustschwimmen und finde so mein Tempo. Knapp unter 6 Minuten bin ich an der Wendeboje und ich schaffe es endlich kraulend weiter. Ich drehe mich zwischendurch kurz um und stelle erleichtert fest, dass noch einige Starterinnen hinter mir sind.
So kann es weitergehend, aber ich brauche heute ja nur 500 Meter.
11:03 Minuten – nicht wirklich einen rausgehauen.
Zügig renne ich vorbei am Fanclub zu meinem Rad. Mit 1:43 Minuten klappt der erste Wechsel sehr gut und ich trete in die Pedalen um endlich einen rauszuhauen.
Die Radstrecke ist gut und ich finde schnell in mein Tempo. Nach wenigen Kilometern überholt Marion mich, ich versuche an ihr dran zu bleiben.
Nach knappen zehn Kilometern geht’s vorbei am Fanclub auf die zweite Runde. Mein Tempo ist fabelhaft und ich bin dabei einen rauszuhauen.
Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 32,73 km/h erreiche ich nach 37:32 Minuten die Wechselzone.
Ich jubel innerlich, gefühlt habe ich einige Frauen auf dem Rad überholt, kann aber nicht einschätzen wo ich momentan liege.
Am Ende der Wechselzone steht Christian und feuert mich an. Nach 1:23 Minuten laufe ich über die Matte. Nun liegen 5km in der prallen Sonne vor mir. Herrje, ganz schön warm. Aber es läuft richtig gut. Am Getränkestand nehme ich ein Schluck Wasser, das muss reichen. Und es reicht 🙂
25:58 Minuten brauche ich heute für die 5 km und ich bin davon überzeugt, heute einen rausgehauen zu haben.
Ich bin stolz, glücklich und fühle mich einfach nur großartig.
Nach dem Check-Out hängen bereits die ersten Ergebnisse am Brett. Ich habe es tatsächlich auf Platz 15 geschafft und Platz 2 in meiner AK.
Als ich abends die gesamte Ergebnisliste studiere werde ich noch ein ganzes Stück größer. Nach dem Schwimmen lag ich auf Platz 26, nach dem Rad auf Platz 18 und zum Schluss bin ich auf einem grandiosen 15. Platz ins Ziel gelaufen.
Ja, heute habe ich einen rausgehauen!!!!
Und sonst so?!?
Eigentlich wollte ich das positive Gefühl aus Wesel mit nach Reken nehmen. Das kann ich nun vergessen. Seit Donnerstag habe ich eine Verletzung am Außenband des linkes Knies. Für mich heißt das nun vier Wochen lang Bandage, Voltarenwickel, Knie nicht anwinkeln, kein Radfahren und erst wieder laufen, wenn es ohne Schmerzen geht.
Yo, ich kann mir besseres vorstellen und fühle mich bereits heute ein bisschen unausgeglichen. Schatz, ich entschuldige mich jetzt schon für die nächsten drei Wochen 🙂
Fotos aus Wesel lade ich morgen hoch.
Tolle Leistung, Nancy. 🙂 Versuch doch einfach die trainingsfreie Zeit zu genießen. Ich weiß das es nicht eifach ist. Ich genieße gerade selbst die „Zeit danach“. Noch geht es mir sehr gut dabei. Bis denn
Dein Tekken
Du hast ja auch erst 28h keinen Sport gemacht, da muss er dir noch nicht fehlen 🙂
ich verzeihe dir jetzt schon 🙂