die letzten Tage

Grüß Gott, mich gibt es auch noch.

Am 12. Mai (Sonntag), habe ich meinen ersten Triathlon gefinished. Irgendwie war es viel unspektakulärer als ich erwartet habe. Dafür war es kalt, so kalt, dass die Radstrecke vom Veranstalter von ursprünglich 26km auf 13km verkürzt wurde. Als die über die Lautsprecher kam, war ich schon ein bisschen traurig. Radfahren kann ich schließlich relativ gut – wie ich finde!

In der Nacht vor dem Start regnet es in strömen. Als ich mitten in der Nacht aufwache und den Regen höre, überlege ich kurz, vielleicht nicht zu starten. Zum Glück hat der Regen aufgehört, als der Wecker um 6:15 Uhr schellt. Wieso muss der Start eigentlich so früh sein?? Meinen „Koffer“ hatte ich ja schon am Tag zuvor gepackt. Ich muss also nur noch meine Honigbrote machen und meine ganzen Getränkeflaschen füllen.

Da wir ziemlich früh in Steinfurt ankommen, habe ich für mein Rad noch freie Auswahl in der Wechselzone. Ich bin mir nicht sicher, ob aus den grauen Wolken am Himmel nochmal Wasser runter kommt und decke deswegen zumindest meine Schuhe. Merken für Bocholt;: größere Kiste.

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Nachdem ich gefühlte fünfmal geprüft habe, ob auch alles an seinem Platz ist, schaue ich mir den Schwimmstart der ersten Startgruppe an. Glücklicherweise stelle ich fest, dass ich zumindest im Schwimmen nicht letzte werde.

Ganz kurz vor meinem Start kommen auch meine Großeltern und meine Schwester am Schwimmbecken an. Ich freue mich, die drei zu sehen, winke ihnen und meinem Mann noch kurz zu und dann geht es schon ins Wasser zum Einschwimmen.

Ja und dann ist es auch schon soweit. Auf meiner Bahn gebe ich an, dass ich ca 12 Minuten benötigen werde und starte somit als vorletzte. Ich schwimme das erste Mal auf einer 50 Meter Bahn und es kommt mir so unendlich weit vor. Ich komme irgendwie nicht richtig voran und das Kraulen fällt mir schwer. Gefühlt habe ich keine Kraft in den Armen und wechsle zwischendurch zum Brustschwimmen. Nach unendlich langen 500 Meter bin ich nach 10:29 endlich raus aus dem Wasser.

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Der erste Wechsel klappt super und ich bin froh, den Ablauf vorher einige Male geübt zu haben. Nach 3:01 Minuten sitze ich auf dem Rad, trete in die Pedalen und friere. Mir ist so verdammt kalt, meine Beine rot und mein Puls gefühlt bei 200. In diesem Moment bin ich das erste Mal froh, dass ich keine 26km fahren muss. Ich frage mich aber auch, wie ich die 40km in Bocholt schaffen soll. Nach knapp 5 Minuten geht es bergab und ich nutze die Meter, um meinen Puls ein bisschen zu reduzieren, tief durchzuatmen und meine Gedanken weg von Zweifeln und hin zum Rennen zu bringen. Erst zu Hause sehe ich, dass ich bergab 60,1 km/h auf dem Tacho stehen habe. Bloß nicht drüber nachdenken.

Nach einiger Zeit fängt es an zu tröpfeln und der Wind wird kälter. Ich ziehe mir irgendwie die Armlinge über, die ich sicherheitshalber am Lenker hängen habe. Diese Teile sind mit die beste Anschaffung der letzten Wochen. Wieder machen sich Zweifel breit und ich beginne innerlich zu fluchen. Wehe es ist in Bocholt genauso ein beschi… Wetter wie heute !!!!

Nach 29:32 Minuten springe ich vom Rad, renne zur Wechselzone, Radschuhe aus, Laufschuhe an, Startnummer 611 nach vorne drehen und schwupps bin ich nach 1:33 Minuten auf der Laufstrecke. Auf der Strecke kämpfe ich mit meinem Startnummernband, was permanent nach oben rutscht, Dadurch flattert und knistert die Startnummer ständig – sowas kann ich natürlich ganz besonders gut leiden !!! Dafür ist die Strecke aber ganz schön und führt durch den Park mit kleinem See. Mir fällt ein, dass ich mir gar keine Gedanken gemacht habe, mit welche Pace ich laufen sollte. Ich versuche irgendwas um die 5:10, letztendlich wird es im Durchschnitt 5:15 und ich erreiche nach 25:42 Minuten das Ziel und finishe meinen ersten Triathlon.

Steinfurt

 

Und es ist immer noch kalt  – oder schon wieder?!? Und wo bleibt das Glücksgefühl ??? Egal, ich brauche warme Sachen und ein warmes Bett. Aber auch nach der warmen Dusche und dem Mittagsschlaf ist das Glücksgefühl nicht da. Komisch. Liegt es an der Kälte, an der verkürzten Radstrecke, an den erwarteten besseren Zeiten ? Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich es besser kann und ich freue mich schon auf meine OD in Bocholt. Aber wehe es ist kalt !!!

 

Drei Tage nach Steinfurt beginne ich wieder mit dem Training.

 hh

 

Die Laufintervalle und die Radeinheiten inkl. Intervalle klappen super. Auch im Schwimmen ist die Tendenz zur besseren Kraftausdauer da. Allerdings ist mein Puls bei den Läufen am 20. und 22.05. für die eigentlichen Vorgaben zu hoch. Um zumindest annähernd Richtung GA1 zu laufen, wurde aus den 15 km ein gaaaaanz ruhiger und gaaaaaanz langsamer Lauf.

Da die Wetteraussichten für Sonntag mehr als bescheiden sind, werde ich die geplanten 70 km wohl auf der Rolle vor dem TV fahren und einige Folgen Monday Mornings schauen. Für morgen stehen 20 Minuten einrollen und anschließend 5x4km im WSA-Tempo und anschließend jeweils 6km ruhig auf dem Trainingsplan.

 

Es sind nur noch 22 Tage bis zum Start meiner ersten OD. Heute habe ich mir noch eine Aerotrinkflasche geholt, nun bin ich (hoffentlich) mit allen notwendigen und weniger notwendigen Dingen ausgestattet.Profile Aerodrink

 

 

In diesem Sinne: ein schönes Wochenende !!!

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